Es wächst, es wächst!!

Schönen sonnigen Vorfrühlings-Morgen!

Die besten Lebensmittel gibt es natürlich bei uns in der Food Coop, aber die allerbesten kann man jetzt schon im Garten oder beim Spazierengehen finden. Hier in unserer Gegend aktuell ganz oben auf der Speisekarte:

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  • Bärlauch: Jeder kennt ihn, (fast?) alle lieben ihn, und manche kaufen ihn lieber im Geschäft. Zu respekteinflößend sind seine Doppelgänger, als dass man ein Risiko eingehen will. Einfacher Tipp: Schau auf die Stiele! Beim Bärlauch hat jedes Blatt seinen eigenen, und der ist kantig. Genauer 2-kantig, eine links, eine rechts, dazwischen eine kleine Rinne. (Maiglöckchen haben einen gemeinsamen, runden Stiel, und die Herbstzeitlosen haben gar keinen.) Sein durchschlagender Gesundheitswert ist legendär, angeblich fressen ihn sogar die Bären nach dem Winterschlaf, um die Verdauung wieder zu aktivieren. Wie Knoblauch tötet er Krankheitserreger ab (Harnwegs- und Atemwegsinfekte!), und er hat einen senkenden Einfluss auf erhöhte Cholesterinwerte. Zur Verwendung gibt es beim Bärlauch wohl keinen Erklärungsbedarf.
  • Primeln: das sind die, die jetzt gerade in unseren Gärten blühen – in niedrigen, gelben Pölsterchen. Wie Schlüsselblumen, nur ohne die langen Stiele. Blüten und Blätter sind gleichermaßen essbar, doch schmecken die grünen Blätter viel würziger. Das Aroma erinnert an Anis. Wem das zu arg ist, der kann weniger nehmen, ganz klein schneiden und in Salat oder Aufstrich mischen, dann fügt es sich gut ein. Die Inhaltsstoffe verbessern die Aufnahme von Nährstoffen aus der gesamten Mahlzeit und tun nebenbei unseren Schleimhäuten gut.
  • Efeu-Ehrenpreis: Auch eines der ganz frühen Frühlingskräuter. Er ist sehr niedrig (teils kriechend), bis 10 cm hoch. Wächst vereinzelt im Gras oder flächig und hat kleine, vierblättrige, blaue Blüten (die bei mir noch nicht aufgeblüht sind). Die ganze Pflanze ist fein behaart. Der Stiel (jaja, immer die Stiele!!) ist oft rotbraun überlaufen, und die grünen Blätter sind rundlich-gelappt und erinnern … genau: an Efeu-Blätter. Sie sind blassgrün und glänzen nicht. Efeu-Ehrenpreis schmeckt erfreulicherweise nicht bitter. (im Gegensatz zu den meisten anderen Wildkräutern) Durch den milden Geschmack passt er überall dazu, sogar aufs Marmeladebrot. Einfach klein schnippeln und unterrühren – egal ob Salat oder Suppe.

Wildkräuter am besten unerhitzt (aber gut gewaschen) und roh verwenden, oder in fertigen Speisen kurz mitdünsten oder nochmal mit aufkochen.

Mahlzeit!
LG Gerit
rapunzelgarten.wordpress.com

Solidarische Food Coop

Letzten Samstag waren Rudi Hoheneder und Greti Mayer vom Fermentarium in unserem Food-Lokal und haben uns mit viel Grün ihre solidarische Landwirtschaft schmackhaft gemacht. Junge Asia-Salate, Winterheckenzwiebel und andere Winter Greens wurden verkostet – frisch, eingelegt und fermentiert. Für uns hat sich eine Welt aufgetan. Frischgemüse im Winter ohne ökologische Nachteile! „Immunsystem zum Essen“, wie Rudi es nennt!

Damm sei Dank
Auf Rudis Hof wachsen neben bekannten auch sehr ungewöhnliche Gemüsesorten, die er in Dammkultur anbaut, einer Methode, die ein wenig an Permakultur erinnert und vorrangig das Bodenleben nährt. Die Gemüsepflanzen mögen das und gedeihen prächtig, auch im Winter! Ohne Glashaus, Bewässerung, Unkrautjäten oder -vergiften, ohne Fräsen, ohne kommerzielle Dünger oder gar Beheizung. Im Damm entsteht – so wie man einen Sauerteig gehen lässt – nach und nach ein Mikroklima und eine Mikro-Flora und -Fauna, durch die sich die optimalen Nährstoffe, Temperatur und Feuchtigkeit für die Pflanzen von selbst einstellen.

Mikrokonservierung
Greti Mayer ist für die Haltbarkeit zuständig. Sie verarbeitet Rudis Luxusgemüse zu Pesti, Kimchi und anderem Fermentiertem, und wir durften von allem kosten. Die  Mikroorganismen, die für die Haltbarwerdung sorgen, sind keineswegs gekaufte Kultur-Bakterien, sondern stellen sich lokal aus dem Boden und aus der Luft von selber ein. Naturbewuchs sozusagen.

Luxusgemüse für alle
Schade, dass die meisten, die gestern bei der Food Coop dabei waren, alles verpasst haben, weil sich Rudi und Greti markt- und verkehrsbedingt verspätet haben. Wenn wir aber beschließen, als Food Coop Ernteanteile zu kaufen, können alle Foodies und Tauschis hie und da unser Grünzeug abholen und bei der Gelegenheit den Hof  besuchen! Oberstockstall am Wagram ist nur 20 Autominuten von Tulln entfernt. 🙂

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Gerit mit Zuckerhut

P.S.: Tini Granzer, danke fürs Fotografieren!! 🙂

Warum wir eine Food Coop gegründet haben

Schön, dass du hier bist! Wir möchten uns kurz vorstellen. Der Ansporn für die Gründung einer Food Coop Wienerwald war und ist, dass wir gute Lebensmittel wollen. Und das bedeutet für uns, dass sie mehr sind als sättigend und nahrhaft. Was wir essen, soll nicht nur uns selbst gut tun, sondern allen beteiligten Menschen, Tieren und Ökosystemen. Kurz: Wir wollen nachhaltige Lebensmittel.

Und zwar zu leistbaren Preisen. Um das zu ermöglichen, machen wir Sammelbestellungen direkt bei ausgewählten Hersteller/innen, wenn möglich im Großgebinde – und daher auch gleich verpackungsreduziert. So erhalten alle unsere Teilnehmer/innen Zugang zu Lebensmitteln mit hoher Qualität, egal ob er oder sie über ein Auto, ausreichend Zeit und viel Geld verfügt, und ohne dass jede/r einzelne alle Höfe selber anfahren muss.
Mahlzeit!

markus-spiske-139525-unsplashFoto: Markus Spiske on Unsplash