Brunch-Premiere

Das war heute unser erster Brunch seit … naja, nicht ganz seit 2 Jahren, aber seit langer, langer Zeit. Und da haben wir uns nicht lumpen lassen: Es wurde kräftig die Werbetrommel gerührt, altgediente Foodcoopler°innen und Neulinge, die in unserer Kooperative noch kaum jemanden kennen, waren ebenso da wie Interessierte, die mehrheitlich auch gleich bei uns eingestiegen sind. 🙂 Tatsächlich ist zu beobachten, dass das Interesse an regionalen Lebensmitteln direkt vom Hof weiter wächst.

Zwei Dinge sind neu mit dieser Neuauflage der Foodcoop-Brunches: 1. gibts (vorerst?) nur noch einen statt zwei pro Monat (immer am ersten Samstag des Monats), und 2. laden wir immer eine°n unserer Prodzent°innen ein, sich, den Betrieb und die Produkte vorzustellen. Eine wichtige Prämisse jeder Foodcoop ist ja der persönliche Kontakt zu den Menschen hinter den Lebensmitteln. 🙂 Danke, Markus, dass du dir Zeit genommen hast!!

Heute war das Markus Poyer vom Poyerhof in Ried am Riederberg, also nur zwei Steinwürfe von uns entfernt. Dort leben die Hühner auf echter, grüner Kräuterwiese, wächst Getreide von gut verträglichen alten Sorten (Ebners Rotkorn Dinkel und Schlägler Roggen), und man kann das Korn, die Mehle und sogar Nudeln dort kaufen. Außerdem gibts Hanfprodukte, Buchweizen und Produkte daraus, und außerdem preisgekrönte Spirituosen und Pflanzenöle. Und feine Obstsäfte und Marmeladen. Und aus all den guten Gaben gabs einen Geschenkekorb und für alle Anwesenden je 1 glückliches Osterei!

Und was wäre wohl ein Food Coop-Treffen ohne Essen? In bewährter Manier sorgt 1 Freiwillige°r dafür, dass es zumindest etwas zu knabbern und zu trinken gibt. Meistens kommt dabei ein sehr feines und gar nicht so kleines Buffet heraus. Der Dank gebührt diesmal Elfriede!

Soviel vom heutigen Kickoff-Brunch. Nächster Termin: 14.5., wie immer 11 – 13 h!
Wir freuen uns über alle Gäste!!

Nie war ich so froh über unsere Food Coop!

Diesen Satz höre ich in letzter Zeit immer wieder. Auch Interessensbekundungen und Neuzugänge treten gehäuft auf. Kein Wunder, denn nur wir kennen alle Bauern in der Region, nur unsere Lebensmittel wachsen tatsächlich in Reichweite! Umständliche Lieferketten und ähnliche Unwägbarkeiten betreffen uns kaum.

Es ist schön zu sehen, dass das Food Coop-Konzept doch schon ein bisschen bekannt ist, und noch schöner, dass einige jetzt aktiv werden und bei uns einsteigen – wenn auch aus dramatischem Anlass. Und weil die wirksamsten Maßnahmen oft die einfachsten sind, schreibe ich hier einfach mal zusammen, was ich persönlich für sinnvoll halte und konsequent praktiziere:

  • Stay at home – außer, es ist wirklich, wirklich wichtig. Wie z.B. ins Freie gehen. (irgendwohin, wo keine Leute sind) Ich möchte hier die offiziellen Vorgaben nicht wiederholen, aber rausgehen an die frische Luft und in die Sonne ist erlaubt und äußerst wichtig, um widerstandsfähig und bei Laune zu bleiben.
    Auch unsere Lebensmittel-Abholmöglichkeiten haben wir maximal gestreut, das Lager ist unseren Teilnehmer*innen derzeit frei zugänglich, alle Foodies haben den Schlüssel-Code bekommen. Food Coop-Treffen gibt es bis auf weiteres nicht. :-/
  • Gut essen: Die meisten haben jetzt eh viel Zeit, und wie man sieht, steht frisches Gemüse hoch im Kurs. Der Darm ist ja unser größtes Immunorgan, und er freut sich über vielfältige Ballaststoffe aus Gemüse. Kohlgemüse sind bekanntermaßen aktivierend fürs Immunsystem, es leben die Krautfleckerl! Weiters Brokkoli, alle Rettiche/Radieschen, Kohlrabi. Die TCM empfiehlt ganz allgemein selbstgekochtes Essen aus saisonalen Lebensmitteln – da liegen wir mit der Food Coop goldrichtig.
  • Kräuter sammeln zum Kochen: entweder im Garten oder beim Spazierengehen. Besonders immunstärkend und antibiotisch sind Scharfstoffe, die haben jetzt im Frühling ohnehin Saison. Esst euch also satt an Bärlauch, Hirtentäschel, Knoblauchrauke, Wiesenschaumkraut, Kresse und was euch sonst noch an Scharfem unterkommt. Wirklich robust werden wir durch Vielfalt und Abwechslung. Im Garten wächst jetzt Löwenzahn, Primeln, Sauerampfer, Spitzwegerich, Gundelrebe/Gundermann, Vogelmiere, Efeublättriger Ehrenpreis, Wiesengeranien, Schafgarbe, Brennnesseln, … ganz von selbst und kosten überhaupt nichts. Basics zum Kochen mit Wildkräutern findet ihr hier.
  • Kräuter sammeln für Hausmittel: Kräutertee kochen – was ist naheliegender? Und weil ich gerade bei der Brennnessel war: Bina Aicher hat mir diesbezüglich soeben einen Ausschnitt aus der legendären „Apotheke Gottes“ von Maria Treben geschickt: Die Brennnesseln wachsen bereits, und auch wenn man bei der Infektabwehr nicht unbedingt an Brennnesseln denkt, sollen sie (sagt außer Maria Treben auch die Forschung) eine sehr starke Wirkung aufs Immunsystem haben. Danke, Bina! 🙂
  • Desinfektionsspray (überarbeitet!): wann immer ich „draußen“ war. Hier zwei Rezepte von der WHO zum Selbermischen! Die Zutaten sollten die Apotheken auf Lager haben. Ergibt jeweils 1 Liter. Der Alkohol tötet die Viren, das Wasserstoffperoxid hält die Mischung keimfrei, das Glycerin pflegt die Haut.
    • Ethanol 96 %: 833 ml
      Wasserstoffperoxid 3 %: 42 ml
      Glycerin 98 %: 15 ml
      ODER
    • Isopropanol 99,8 %: 750 ml
      Wasserstoffperoxid 3 %: 42 ml
      Glycerin 98 %: 15 ml
      Beide Mischungen können natürlich mit ätherischen Ölen eurer Wahl beduftet werden, vorzugsweise solche mit virenhemmender Wirkung.
    • Mein bisheriges Hausrezept („duftet“ allerdings sehr stark!) – möglicherweise nur begrenzt viruzid:
      90 ml Vodka in eine 100 ml-Sprühflasche geben und ca. 60 Tropfen ätherische Öle dazu tropfen. Vor jeder Anwendung schütteln.
      Viele ätherische Öle töten Viren ab, und weil kein Keim dem anderen gleicht, halte ich eine Kombination aus mehreren Ölen für sinnvoll. Wer nicht so eine große Auswahl zuhause hat, nimmt einfach das, was zur Hand ist – das Internet gibt Aufschluss, was virenhemmend ist und was nicht.
      Ich nehme Teebaumöl, Manuka, Niauli, Melisse, Schafgarbe, Zitrone, Orange süß, Weihrauch, Bay St. Thomas, Benzoe siam, Zitronenmyrte, Salbei, Thymian, Cistus …
      Statt Vodka oder Schnaps (ca. 40 %) geht auch Ansatzkorn (80 %), den aber verdünnen – z.B. 2:1 mit Rosen- oder einem anderen Hydrolat.
  • Nasendusche Neti: wann immer ich draußen war. Geht auch ohne Spezialkanne.
    1/2 Mokkalöffel Salz (egal welches) in 100 ml Wasser auflösen. Etwas anwärmen (soll weder kalt noch warm sein) und in ein kleines, weitrandiges Gefäß geben. Überm Waschbecken einen Nasenflügel eintauchen. Vorsichtig Wasser einsaugen, bis es beim anderen Nasenloch herausrinnt. Dasselbe auf der anderen Seite. Taschentücher bereitlegen! Nach der Nase wird auch noch der Rachen gespült: Einfach mit der restlichen Salzlösung gurgeln.
    Statt Wasser kann man auch milden Salbei- oder ähnlichen Kräutertee nehmen.
    Die Salzmenge kann auf Wunsch erhöht werden. Zur Vorbeugung ist die angegebene Konzentration gut (spült und befeuchtet). Im Krankheitsfall darf es schon schärfer sein, dadurch stößt die Nasen- und Rachenschleimhaut die alte Schleimschicht mitsamt den eingenisteten Keimen ab und bildet eine neue. Die Flimmerhärchen der Nasenschleimhaut werden wieder frei und können wieder besser arbeiten.
    Das Gefäß von Zeit zu Zeit abkochen und mit niemandem teilen!! 😉
  • Teebaumöl: nach dem Duschen ein paar Tropfen mit der Körpermilch verteilen. Geht ins Blut und unterstützt die Immunabwehr. Wenns schnell gehen soll, reicht es auch, die Füße/Fußsohlen einzureiben.
  • Propolistropfen: 2 – 3 mal täglich mit Honig
    Einen halben Teelöffel Honig vom Löffel schlecken und im Mund behalten. Auf denselben Löffel 15 – 20 Tropfen Propolistinktur geben und mit dem Honig langsam schlucken. (unser Propolislieferant: Bieno/Gablitz)
  • Spezialtee mit Baumpilz: Wer Schmetterlingstrameten erkennt (im Heilpilzhandel heißen sie „Coriolus“), kann sich leicht selbst damit versorgen, denn sie sind ganzjährig verfügbar und sehr häufig.

    Rezept: Die Schmetterlingstrameten sauberbürsteln und mit der Schere in feine Streifen schneiden. Davon 2 EL mit 1/2 Liter Wasser erhitzen, aufkochen und 10 Min. ziehen lassen. Abseihen und über den Tag verteilt in drei Portionen trinken. Nach Belieben mit Waldhonig süßen. Ein vorbeugender und heilsamer Tee in Grippezeiten, am besten 1 Monat lang jeweils im Frühling und im Herbst.
    Den Rest trocknen zur späteren Verwendung, davon nur 1 EL auf 1/2 Wasser.
    (Das ist eine Vorschau auf mein im Herbst erscheinendes Buch über heimische Heilpilze. :D)

 

 

Backmischung „Food Coop-Weckerln“

Diese Backmischung wurde bei unserem Einstandsfest Anfang Oktober beim Gewinnspiel unter den Anwesenden verlost. Alle drei Exemplare gingen an Männer, die unserer coolen Coop trotz diesem Supergewinn (noch?) nicht beigetreten sind …
Alle Zutaten bis auf Salz, Zucker und Germ sind im Food Coop-Lager erhältlich.

  • ein 750 ml-Glas (z.B. die klassische Passata-Flasche)
  • 130 g weißes Dinkelmehl
  • 130 g Vollkorn-Dinkelmehl
  • 45 g Haferflocken
  • ca. 100 g beliebige Ölsaaten oder Nüsse, z.B. grob gehackte Hasel- oder Walnüsse, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Sesam, Leinsamen, Mohn
  • 1 TL Salz
  • 1 Prise Zucker
  • 1/2 Päckchen Trockengerm

Die letzten drei Zutaten vermischen und in eines der Mehle Backmischungmischen. Jetzt kann alles in die Flasche geschichtet werden. Ich beginne gerne mit einem der Mehle, weil man bei der ersten Zutat die Flasche noch schräg halten kann, dann geht das Hineinlöffeln etwas schneller. Die kleinen Mengen kommen im oberen Bereich, wo sich die Flasche verjüngt, optisch besser zur Geltung. Aber probierts selbst. 🙂
Die fertige Backmischung ist ein tolles Geschenk, v.a. wenn der Deckel mit einer Serviette und einem Stück Schnur geschmückt wird.

Dazu gehört natürlich noch folgende Backanleitung! Diese auf einen Zettel/ein Kärtchen schreiben und ans Glas binden oder kleben. Auch eine Zutatenliste sollte mitgereicht werden – falls jemand etwas nicht verträgt.

Bitte noch dazu geben:
180 ml Buttermilch und
180 ml Wasser, beides lauwarm

Alle Zutaten gut verrühren und den Teig zugedeckt an einem warmen Ort mindestens 2 Stunden gehen lassen. Inzwischen ein Muffinblech einfetten oder die Mulden mit Papier-Muffinformen oder mit kleinen Backpapier-Quadraten auslegen.

Aus dem Teig 10 – 12 Kugeln formen und in die Förmchen geben. Bei 180 °C mindestens 1/2 Stunde backen, bis sie goldbraun sind.

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Photo by NordWood Themes on Unsplash

Solidarische Food Coop

Letzten Samstag waren Rudi Hoheneder und Greti Mayer vom Fermentarium in unserem Food-Lokal und haben uns mit viel Grün ihre solidarische Landwirtschaft schmackhaft gemacht. Junge Asia-Salate, Winterheckenzwiebel und andere Winter Greens wurden verkostet – frisch, eingelegt und fermentiert. Für uns hat sich eine Welt aufgetan. Frischgemüse im Winter ohne ökologische Nachteile! „Immunsystem zum Essen“, wie Rudi es nennt!

Damm sei Dank
Auf Rudis Hof wachsen neben bekannten auch sehr ungewöhnliche Gemüsesorten, die er in Dammkultur anbaut, einer Methode, die ein wenig an Permakultur erinnert und vorrangig das Bodenleben nährt. Die Gemüsepflanzen mögen das und gedeihen prächtig, auch im Winter! Ohne Glashaus, Bewässerung, Unkrautjäten oder -vergiften, ohne Fräsen, ohne kommerzielle Dünger oder gar Beheizung. Im Damm entsteht – so wie man einen Sauerteig gehen lässt – nach und nach ein Mikroklima und eine Mikro-Flora und -Fauna, durch die sich die optimalen Nährstoffe, Temperatur und Feuchtigkeit für die Pflanzen von selbst einstellen.

Mikrokonservierung
Greti Mayer ist für die Haltbarkeit zuständig. Sie verarbeitet Rudis Luxusgemüse zu Pesti, Kimchi und anderem Fermentiertem, und wir durften von allem kosten. Die  Mikroorganismen, die für die Haltbarwerdung sorgen, sind keineswegs gekaufte Kultur-Bakterien, sondern stellen sich lokal aus dem Boden und aus der Luft von selber ein. Naturbewuchs sozusagen.

Luxusgemüse für alle
Schade, dass die meisten, die gestern bei der Food Coop dabei waren, alles verpasst haben, weil sich Rudi und Greti markt- und verkehrsbedingt verspätet haben. Wenn wir aber beschließen, als Food Coop Ernteanteile zu kaufen, können alle Foodies und Tauschis hie und da unser Grünzeug abholen und bei der Gelegenheit den Hof  besuchen! Oberstockstall am Wagram ist nur 20 Autominuten von Tulln entfernt. 🙂

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Gerit mit Zuckerhut

P.S.: Tini Granzer, danke fürs Fotografieren!! 🙂

Food Coop-Samstag mit Gast

Diesen Samstag bekommen wir beim Food Coop-Treffen Besuch: und zwar von Rudolf Hoheneder, der einen CSA-Hof in Oberstockstall am Wagram bewirtschaftet.

CSA – Community Supported Agriculture – bedeutet solidarische Landwirtschaft. Auf Unterstützung aus öffentlicher Hand wird dabei verzichtet. Das wirtschaftliche Risiko tragen die Landwirt/innen und die Konsument/innen gemeinsam. Die Unabhängigkeit von Politik und Kammern bringt mehr Kostenwahrheit mit sich, und damit Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft.

Der Nutzen für die Mitglieder liegt in der großen Bereicherung des Speisezettels durch eine Vielfalt an Gemüsesorten, die nicht den Vorgaben der Subventionspolitik unterliegen. Nahrung aus kleinstrukturierter, biologischer Landwirtschaft, ohne ressourcenverschlingende Technologien und Leistungssteigerer – mit einem Wort: Slow Food vom Acker weg. Deshalb hoffen wir auf eine Kooperation!

Rudi Hoheneder kann das alles viel besser erklären, er wird vermutlich gegen Mittag eintreffen. Vielleicht bringt er auch gleich einige gemüsige Mitbringsel mit.

→ Food Coop am Samstag, 3.11.2018, 10–13 h, Bahnhof Unterpurkersdorf

Rudi Hoheneders SoLaWi Fermentarium  ¦  Info-Folder Solidarische Landwirtschaft

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