Nie war ich so froh über unsere Food Coop!

Diesen Satz höre ich in letzter Zeit immer wieder. Auch Interessensbekundungen und Neuzugänge treten gehäuft auf. Kein Wunder, denn nur wir kennen alle Bauern in der Region, nur unsere Lebensmittel wachsen tatsächlich in Reichweite! Umständliche Lieferketten und ähnliche Unwägbarkeiten betreffen uns kaum.

Es ist schön zu sehen, dass das Food Coop-Konzept doch schon ein bisschen bekannt ist, und noch schöner, dass einige jetzt aktiv werden und bei uns einsteigen – wenn auch aus dramatischem Anlass. Und weil die wirksamsten Maßnahmen oft die einfachsten sind, schreibe ich hier einfach mal zusammen, was ich persönlich für sinnvoll halte und konsequent praktiziere:

  • Stay at home – außer, es ist wirklich, wirklich wichtig. Wie z.B. ins Freie gehen. (irgendwohin, wo keine Leute sind) Ich möchte hier die offiziellen Vorgaben nicht wiederholen, aber rausgehen an die frische Luft und in die Sonne ist erlaubt und äußerst wichtig, um widerstandsfähig und bei Laune zu bleiben.
    Auch unsere Lebensmittel-Abholmöglichkeiten haben wir maximal gestreut, das Lager ist unseren Teilnehmer*innen derzeit frei zugänglich, alle Foodies haben den Schlüssel-Code bekommen. Food Coop-Treffen gibt es bis auf weiteres nicht. :-/
  • Gut essen: Die meisten haben jetzt eh viel Zeit, und wie man sieht, steht frisches Gemüse hoch im Kurs. Der Darm ist ja unser größtes Immunorgan, und er freut sich über vielfältige Ballaststoffe aus Gemüse. Kohlgemüse sind bekanntermaßen aktivierend fürs Immunsystem, es leben die Krautfleckerl! Weiters Brokkoli, alle Rettiche/Radieschen, Kohlrabi. Die TCM empfiehlt ganz allgemein selbstgekochtes Essen aus saisonalen Lebensmitteln – da liegen wir mit der Food Coop goldrichtig.
  • Kräuter sammeln zum Kochen: entweder im Garten oder beim Spazierengehen. Besonders immunstärkend und antibiotisch sind Scharfstoffe, die haben jetzt im Frühling ohnehin Saison. Esst euch also satt an Bärlauch, Hirtentäschel, Knoblauchrauke, Wiesenschaumkraut, Kresse und was euch sonst noch an Scharfem unterkommt. Wirklich robust werden wir durch Vielfalt und Abwechslung. Im Garten wächst jetzt Löwenzahn, Primeln, Sauerampfer, Spitzwegerich, Gundelrebe/Gundermann, Vogelmiere, Efeublättriger Ehrenpreis, Wiesengeranien, Schafgarbe, Brennnesseln, … ganz von selbst und kosten überhaupt nichts. Basics zum Kochen mit Wildkräutern findet ihr hier.
  • Kräuter sammeln für Hausmittel: Kräutertee kochen – was ist naheliegender? Und weil ich gerade bei der Brennnessel war: Bina Aicher hat mir diesbezüglich soeben einen Ausschnitt aus der legendären „Apotheke Gottes“ von Maria Treben geschickt: Die Brennnesseln wachsen bereits, und auch wenn man bei der Infektabwehr nicht unbedingt an Brennnesseln denkt, sollen sie (sagt außer Maria Treben auch die Forschung) eine sehr starke Wirkung aufs Immunsystem haben. Danke, Bina! 🙂
  • Desinfektionsspray (überarbeitet!): wann immer ich „draußen“ war. Hier zwei Rezepte von der WHO zum Selbermischen! Die Zutaten sollten die Apotheken auf Lager haben. Ergibt jeweils 1 Liter. Der Alkohol tötet die Viren, das Wasserstoffperoxid hält die Mischung keimfrei, das Glycerin pflegt die Haut.
    • Ethanol 96 %: 833 ml
      Wasserstoffperoxid 3 %: 42 ml
      Glycerin 98 %: 15 ml
      ODER
    • Isopropanol 99,8 %: 750 ml
      Wasserstoffperoxid 3 %: 42 ml
      Glycerin 98 %: 15 ml
      Beide Mischungen können natürlich mit ätherischen Ölen eurer Wahl beduftet werden, vorzugsweise solche mit virenhemmender Wirkung.
    • Mein bisheriges Hausrezept („duftet“ allerdings sehr stark!) – möglicherweise nur begrenzt viruzid:
      90 ml Vodka in eine 100 ml-Sprühflasche geben und ca. 60 Tropfen ätherische Öle dazu tropfen. Vor jeder Anwendung schütteln.
      Viele ätherische Öle töten Viren ab, und weil kein Keim dem anderen gleicht, halte ich eine Kombination aus mehreren Ölen für sinnvoll. Wer nicht so eine große Auswahl zuhause hat, nimmt einfach das, was zur Hand ist – das Internet gibt Aufschluss, was virenhemmend ist und was nicht.
      Ich nehme Teebaumöl, Manuka, Niauli, Melisse, Schafgarbe, Zitrone, Orange süß, Weihrauch, Bay St. Thomas, Benzoe siam, Zitronenmyrte, Salbei, Thymian, Cistus …
      Statt Vodka oder Schnaps (ca. 40 %) geht auch Ansatzkorn (80 %), den aber verdünnen – z.B. 2:1 mit Rosen- oder einem anderen Hydrolat.
  • Nasendusche Neti: wann immer ich draußen war. Geht auch ohne Spezialkanne.
    1/2 Mokkalöffel Salz (egal welches) in 100 ml Wasser auflösen. Etwas anwärmen (soll weder kalt noch warm sein) und in ein kleines, weitrandiges Gefäß geben. Überm Waschbecken einen Nasenflügel eintauchen. Vorsichtig Wasser einsaugen, bis es beim anderen Nasenloch herausrinnt. Dasselbe auf der anderen Seite. Taschentücher bereitlegen! Nach der Nase wird auch noch der Rachen gespült: Einfach mit der restlichen Salzlösung gurgeln.
    Statt Wasser kann man auch milden Salbei- oder ähnlichen Kräutertee nehmen.
    Die Salzmenge kann auf Wunsch erhöht werden. Zur Vorbeugung ist die angegebene Konzentration gut (spült und befeuchtet). Im Krankheitsfall darf es schon schärfer sein, dadurch stößt die Nasen- und Rachenschleimhaut die alte Schleimschicht mitsamt den eingenisteten Keimen ab und bildet eine neue. Die Flimmerhärchen der Nasenschleimhaut werden wieder frei und können wieder besser arbeiten.
    Das Gefäß von Zeit zu Zeit abkochen und mit niemandem teilen!! 😉
  • Teebaumöl: nach dem Duschen ein paar Tropfen mit der Körpermilch verteilen. Geht ins Blut und unterstützt die Immunabwehr. Wenns schnell gehen soll, reicht es auch, die Füße/Fußsohlen einzureiben.
  • Propolistropfen: 2 – 3 mal täglich mit Honig
    Einen halben Teelöffel Honig vom Löffel schlecken und im Mund behalten. Auf denselben Löffel 15 – 20 Tropfen Propolistinktur geben und mit dem Honig langsam schlucken. (unser Propolislieferant: Bieno/Gablitz)
  • Spezialtee mit Baumpilz: Wer Schmetterlingstrameten erkennt (im Heilpilzhandel heißen sie „Coriolus“), kann sich leicht selbst damit versorgen, denn sie sind ganzjährig verfügbar und sehr häufig.

    Rezept: Die Schmetterlingstrameten sauberbürsteln und mit der Schere in feine Streifen schneiden. Davon 2 EL mit 1/2 Liter Wasser erhitzen, aufkochen und 10 Min. ziehen lassen. Abseihen und über den Tag verteilt in drei Portionen trinken. Nach Belieben mit Waldhonig süßen. Ein vorbeugender und heilsamer Tee in Grippezeiten, am besten 1 Monat lang jeweils im Frühling und im Herbst.
    Den Rest trocknen zur späteren Verwendung, davon nur 1 EL auf 1/2 Wasser.
    (Das ist eine Vorschau auf mein im Herbst erscheinendes Buch über heimische Heilpilze. :D)

 

 

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